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Südostasien

Vietnam, Kambodscha, Laos und Vietnam[1][1] Kein Fehler: In Vietnam waren wir zweimal, weil das von der Reihenfolge der Ziele sinnvoller war.

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Prolog

Nicht das erste Mal war ich mit Dirk in der Welt unterwegs. Eine vorsichtige Hochrechnung offenbarte, dass wir gemeinsam wohl schon ein gutes halbes Dutzend Mal Blumen formen für uns das Wort Đức (Deutschland).
Blumen formen für uns das Wort Đức (Deutschland).
den Globus umrundet haben. Diesmal peilten wir Südostasien, genauer gesagt Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam an, alles Staaten, die nicht gerade durch ihre liberalen Regierungen hervorstechen. Zu Beginn unserer Planung gab es dann in Thailand den zwölften Militärputsch seit 2006, was nicht so direkt die Sicherheit der Urlauber in Frage stellte als viel mehr die Möglichkeiten, sich frei zu bewegen. Es ist ja auch blöd, wenn man wegen einer Ausgangssperre die ganze Zeit im Hotel sitzen muss, während draußen die Fotomotive warten. Also konzentrierten wir uns auf die anderen drei Länder, was alleine schon eine Herkulesaufgabe darstellte.

Als professioneller Reisepartner stand diesmal "Asien Special Tours" an unserer Seite. Die Firma machte bereits im Vorfeld einen guten Eindruck und organisierte das ganze Drumherum vor Ort nach unseren Wünschen, so dass unsere Zwei-Personen-Reisegruppe die vierzehn Tage überaus kompetent vor Ort betreut wurde. Trotz unserer hohen Erwartungen und Wünsche, die sicherlich nicht immer dem Üblichen entsprachen, wurden wir im Laufe der Reise positiv überrascht.

Kurz vor Beginn der Reise sorgten dann lediglich die deutschen Gewerkschaften für ein wenig Spannung, was Tagesschau.de treffend mit der Titelüberschrift "Nach Bahnstreik ist vor Pilotenstreik" zusammenfasste. Ersterer holte uns später noch ein.

25. Oktober (Samstag)

Der erste Tag des Urlaubs war dem Hinflug gewidmet, bei dem Vietnam Airlines ambivalent auftrat. Das Flugzeug befand sich zwar – hoffentlich nur was die Ausstattung der Innenkabine anging – bezüglich der Wartung leicht im Hintertreffen, aber das Personal war zahlreich und freundlich.[2][2] Die Frage lautet, was als wichtiger wahrgenommen wird: Technik oder Service. Zu trinken gab es sogar Cocktails, und auf den Toiletten fand man Einwegrasierer und – zumindest zu Beginn des Fluges – auch Zahnbürsten samt Zahnpasta. So einfach sind die kleinen Freuden des Fliegens.

26. Oktober (Sonntag)

Nach gut 20 Stunden Reise und etwa einer Stunde Schlaf landeten wir in an unserem ersten Zielpunkt. Vietnam ist flächenmäßig ein wenig kleiner als Deutschland, beherbergt aber mit 90 Mio. Menschen gut zehn Prozent mehr Bevölkerung als Deutschland, woraus folgt, dass hier mehr Einwohner pro Fläche wohnen als bei uns. Vorher hatte ich mir das Land immer eher gering bevölkert vorgestellt, aber ich liebe es beim Reisen, sorgsam gehütete Vorurteile über den Haufen schmeißen zu können. Vietnam ist über 1600 km lang und zwischen 50 und 600 km breit. Die Form wird als Bambusstange mit zwei Reisschalen beschrieben: Eingangstor zur Zitadelle von Hue.
Eingangstor zur Zitadelle von Hue.
Im Norden und im Süden befinden sich zwei fruchtbare Flussdeltas, die durch einen schmalen, kargen Landstreifen verbunden werden.

Wir begannen unsere Tour in der ehemaligen Hauptstadt Hue, sozusagen mitten im Herzen des Landes. Das Abholen vom Flughafen klappte wie erwartet prima, und wir konnten auch sofort im Hotel einchecken. Selbiges war ein großer, ganz neuer Kasten, der erst vor fünf Monaten eröffnet hatte. Die 15 Etagen waren relativ unterbevölkert, und ich kann mich nicht erinnern, dass wir bis zum nächsten Morgen irgendeinen anderen Touristen im Gebäude gesehen haben, wenngleich Dirk behauptet, dass einer in der Lobby saß, als wir ankamen. Eine Sauna hatte das Hotel auch, aber die sah so aus, als wäre sie noch nie benutzt worden. Ich habe überlegt, sie für mich anfeuern zu lassen, aber aufgrund der Witterung war der Wunsch nicht wirklich groß. Wir bezogen unser großes Zimmer mit gläsernem Badezimmer, sprangen ein paar Minuten in den Pool und ruhten uns kurz aus, bevor wir dann zur Besichtigungstour bei frostigen 28° C[3][3] Merkt man, dass wir einen Tag vorher noch einen trüben, kalten und regnerischen Herbsttag in Deutschland erlebt hatten? und teilweise bewölktem Himmel starteten.

Als Erstes standen die Kaiserstadt und deren Zitadelle auf dem Programm, wo die Kaiserdynastie Nguyen von 1802 bis 1945 residierte. Das großzügig angelegte Areal umfasste rund 150 Gebäude und beherbergte damals den Herrscher und seine bis zu 500 Frauen[4][4] Konkubinen kamen im Zweifelsfall noch mal extra hinzu. samt allem Dienstpersonal (Wachleute, Eunuchen …) - das Nötigste, das man so braucht. Geflügelzubereitung auf einem Markt in Asien.
Geflügelzubereitung auf dem Markt: Nicht alles möchte man essen.
Nebenbei erzählte uns unser Führer Duc eine Menge über das Leben vor Ort. So erfuhren wir zum Beispiel auch, dass seine Frau ihn siezen und ehrfürchtig behandeln muss.[5][5] Ist das nicht ein Grund, um dorthin auszuwandern?

Nach einer ungefähr dreistündigen Besichtigung steuerten wir einen Basar an, wo Duc uns etliche neue und interessante Lebensmittel zeigte, von denen wir auch gleich einige probierten. Obwohl ich in der Hinsicht durch meine unzähligen Reisen deutlich abgehärtet und viel unbesorgter als früher geworden bin, sah man dabei doch, dass man manchmal etwas vorsichtig sein sollte. Schlimm fand sich nicht, dass sich auf einem offenen Getreidesack Fliegen tummelten, aber die komischen Käfer (Asseln?), die teilweise aus dem Inneren hervorlugten, sahen (noch) weniger ermutigend aus. Eklig, aber angeblich beabsichtigt, fand ich dagegen Balut, halb ausgebrüteten Enteneier, die genau das waren, was die Beschreibung ausdrückt. Schnabel und Federkleid waren dabei schon deutlich zu erkennen.

Abends lud uns dann der Reiseveranstalter überraschend zum Essen ein. Wir fuhren zu einem relativ vornehmen Restaurant, wo wir insgesamt sieben Gänge aufgetischt bekamen. Die Kellnerin entschuldigte sich zu Beginn, dass es heute ein wenig länger mit dem Essen dauern würde, aber dann kamen die Gänge fast schneller, als wir essen konnten. Das sei hier so üblich, meinte Duc.

27. Oktober (Montag)

Das Hotel tischte zum Frühstücksbuffet so ziemlich alles aus, was man zu den drei Hauptmahlzeiten überhaupt auf den Teller bekommt: Räucherstäbchen.
Obwohl über 80 % der Vietnamesen Atheisten sind, wird die Lebensweise stark durch den Buddhismus und den Ahnenkult beeinflusst.
Suppe und Omelette (beides individuell für jeden Gast angerichtet), Salat, diverse Hauptgerichte mit Reis, Spezialitäten aus Hue, Müsli, Brot mit Aufschnitt und zum Abrunden Obst. In den folgenden Tagen stellte sich heraus, dass so ein Angebot bei unseren Hotels eher den Regelfall darstellte als eine Ausnahme.

Danach besuchten wir eine knapp 90-jährige Dame, die im Gartenhaus eines ehemaligen Mandarins wohnte und uns ihre Behausung zeigte. Der Großteil war ausgefüllt von Altären, an denen sie ihrer Ahnen gedachte. Neben der Küche gab es dann noch einen Raum, der als Wohn- und Schlafzimmer diente, wo sie uns einen Tee und etwas zu essen anbot. Die Thien Mu-Pagode ist die höchste Pagode Vietnams.
Die Thien Mu-Pagode ist die höchste Pagode Vietnams.
Immer wieder überraschend finde ich die kärgliche Innenausstattung, die außerhalb der westlichen Welt oft in Gebäuden zu finden ist, während bei uns jede Menge Schränke im Raum stehen und Bilder an der Wand hängen.

Als nächstes fuhren wir zur anmutig auf einem Hügel liegenden Thien Mu-Pagode, die mit sieben Etagen die höchste Pagode Vietnams ist. Hier wurde eine alte Frau gefunden, die behauptete, dass dieser Ort mit magischen Kräfte durch eine Pagode markiert werden solle, was Nguyen Hoang dann auch 1601 tat.[6][6] Es soll also nicht heißen, dass die damaligen Herrscher nicht auf Frauen hören würden.

Dirk fiel auf, dass es in Vietnam erstaunlich wenig Tiere gibt, wobei vor allem Insekten, Spinnen, Vögel und ähnliches Getier fehlen. Selbst auf den Märkten, auf denen eine Menge rohes Fleisch teilweise stundenlang öffentlich herumliegt, sind kaum Fliegen zu finden. Dies liegt daran, dass sehr stark mit Umweltgiften gegen Insekten vorgegangen wird. So erlebten wir in einem Hotel eine groß angelegte Sprüh-Aktion mit Gift, was dann natürlich zur Folge hat, dass auch die Tiere, die von Insekten leben, keine Nahrung finden. Zusätzlich könnten die von den Amerikanern versprühten 40 Millionen Liter Agent Orange, die sich nur sehr langsam zersetzen, einen Beitrag daran haben, denn diese sorgen auch heute noch für Missbildungen bei Kindern.

Ryujin war uns heute extrem gnädig gestimmt. Der Drachen- und Wettergott ließ es zwar kräftig regnen, allerdings nur während wir uns auf der Fahrt zum nächsten Besichtigungspunkt befanden. Trotz extrem weniger Insekten gibt es doch farbenprächtige Blüten, die scheinbar irgendwie bestäubt werden.
Trotz extrem weniger Insekten gibt es doch farbenprächtige Blüten, die scheinbar irgendwie bestäubt werden.
Dort angekommen kam die Sonne wieder raus und folgte uns die größte Zeit des Tages. Zusammen mit ihr besichtigten wir die Grabanlage von Minh Mang, einem der Könige aus der Nguyen-Dynastie. Das nächste Kaisergrab war das von Tu Duc, der sich schon zu Lebzeiten oft in seines zurückzog, aber nicht, um schon mal Probe zu liegen, sondern um sich dem "Weltschmerz hinzugeben". Kein Wunder, drangen doch die Franzosen während seiner Regentschaft immer weiter vor, um ihn gegen Ende im Prinzip völlig zu entmachten. Du kennst jemand, der "Nguyen" heißt, und fragst dich, ob er von der Dynastie abstammt? Die Chancen stehen eher schlecht. Dieser Name ist wie Müller, Meier, Schulze und Schmidt in allen Varianten zusammen. Ich habe mal gehört, dass Nguyen der häufigste Nachname im Telefonbuch von New York sein soll.

Anschließend besuchten wir eine Schule, wo wir mit einer Geschichtslehrern sprachen, die uns viel über ihre Schule im Speziellen und über das Schulsystem im Allgemeinen erzählte. Hai An verstand zwar Englisch, sprach aber grundsätzlich mit unserem Führer auf vietnamesisch, der dann für uns übersetzte. Vermutlich hatte sie Angst, in unserer Gegenwart Fehler zu machen. Später wies uns dann unser Führer darauf hin, dass Vietnamesen immer erst mal alle Fragen aus Höflichkeit bejahen. Wir konnten dies des Öfteren selber beobachten, weil sich manchmal seltsame Wendungen ergaben. Heraus kamen dann Gespräche wie:

"Haben Sie Fanta?"

"Ja! (Pause) Nein, wir haben keine Fanta."

Abends wanderten Dirk und ich noch ein wenig durch die Stadt und am Ufer des Parfüm-Flusses entlang.

28. Oktober (Dienstag)

Heute stand der Tag unter dem Motto "Nomen est Omen". So machte zunächst der Wolkenpass seinem Namen alle Ehre. Er liegt südlich von Hue und ist die Wetterscheide zwischen subtropischem Klima (Norden) und tropischem (Süden). In Bezug auf die Regentage besucht man den Norden besucht besser vor dem Oktober, den Süden lieber danach.[7][7] Klingt nach ungünstiger Planung unsererseits, aber wir müssen uns schließlich an die Ferientermine halten. Außerdem hat es insgesamt wettertechnisch relativ gut geklappt. Es ist in Vietnam ganz einfach, eine Straße zu überqueren. Man muss lediglich zwei Dinge beherzigen: Erstens langsam gehen, zweitens Augen schließen. Wenn man nicht auf den Verkehr achtet, dann weichen die unzähligen Mopeds und Motorräder schon aus, sonst aber denken ihre Fahrer, dass man selber zur Seite springen kann.
Es ist in Vietnam ganz einfach, eine Straße zu überqueren. Man muss lediglich zwei Dinge beherzigen: Erstens langsam gehen, zweitens Augen schließen. Wenn man nicht auf den Verkehr achtet, dann weichen die unzähligen Mopeds und Motorräder schon aus, sonst aber denken ihre Fahrer, dass man selber zur Seite springen kann.
Der Regen auf dem Hinweg und die dichte Wolkendecke auf dem Pass, die die gute Aussicht gekonnt zunichte machte, verdross uns nicht so sehr, da wir hofften, dann auf der Weiterfahrt strahlenden Sonnenschein zu erleben.

In Da Nang besuchten wir das Cham-Museum, in dem viele Kunstwerke der Champa-Kultur ausgestellt sind. Diese besiedelte als loser Bund von Stämmen etwas ab dem zweiten Jahrhundert das Gebiet der heutigen Südhälfte von Vietnam und hatte seine Blütezeit im neunten und zehnten Jahrhundert nach Christus. Später machte sie sich durch Piraterie und Sklavenjagden völlig überraschend einige Feinde unter den Nachbarvölkern, was anschließend zu ihrem Niedergang führte. Heute leben noch circa 100.000 bis 150.000 Cham in ganz Vietnam.

Anschließend nahmen wir die Marmorberge in Augenschein, fünf Hügel, die zumindest teilweise aus Marmor bestehen, der früher abgebaut wurde. Auch heute noch ist die Steinmetzkunst eine wichtige Einnahmequelle der Stadt, Die Tempelbrücke von Hoi An ist abends stimmungsvoll beleuchtet.
Die Tempelbrücke von Hoi An ist abends stimmungsvoll beleuchtet.
obwohl der Marmor heutzutage importiert wird. Die Hügel symbolisieren die fünf Elemente: Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde. Wir bestiegen den Wasserberg, was wir nicht hätten tun sollen, denn der überschüttete uns mit Regen, so dass sich das Wasser in Sturzbächen die steilen Treppen herab ergoss.[8][8] Andererseits hätte es auf dem Feuerberg noch viel schlimmer kommen können. Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn Moses vor uns hergegangen wäre und die Fluten für uns geteilt hätte. Insgesamt war es aber trotzdem ein lohnenswerter Besuch, denn auf dem Berg befanden sich eine Pagode und etliche Höhlen, in die Tempel sehr schön integriert worden sind. Die Berge waren außerdem Stützpunkt für ein großes Lazarett im Krieg gegen die Amerikaner, die sich in den Höhlen natürlich nicht auskannten und deshalb Schwierigkeiten hatten, dort gegen den Vietcong vorzugehen.

Abends strandeten wir in Hoi An, dessen sehr schöne Innenstadt Dirk und ich schon vorm offiziellen Rundgang am kommenden Vormittag auf eigene Faust erkundeten.

29. Oktober (Mittwoch)

Unsere Hotels hatten sehr unterschiedliche Standards: "Deluxe", "Superior", "Standard", "Studio", "Supremium". Ich weiß bis heute nicht, was die Unterschiede sind, in einem waren sie aber alle gleich: Wenn man die Handtücher auf dem Boden lässt, dann werden sie ausgewechselt, hängt man sie dagegen auf, dann behält man sie – so, wie man es auch aus Europa kennt. Geklappt hat das allerdings nicht. Wir hatten dauernd neue bei uns liegen, obwohl wir auch die alten ein zweites Mal benutzt hätten.

Dieser Tag stand unter dem Motto "Selbst ist der Mann", was sich gleich zu Beginn des Tages offenbarte.[9][9] Nein, damit meine ich nicht das Frühstück, bei dem wir unser Essen selber vom Buffet holen mussten. Hoi An ist bekannt für seine Schneider und seine Lampions und dementsprechend besuchten wir eine Lampionfabrik, wo wir dann auch selber einen eigenen erstellen und mit nach Hause nehmen durften/mussten. Die wirklich diffizilen handwerklichen Tätigkeiten wurden dabei von den freundlichen Helferinnen für uns erledigt, damit die Laternen dann auch vorzeigbar wurden.

Anschließend tätigten wir einen langen Spaziergang durch die herrliche Innenstadt, bei dem wir uns etliche alte Häuser, Verwaltungsgebäude und Tempel erarbeiteten. Sogar eine staatliche Seidenmanufaktur fiel mit ab. Dirk gebärdete sich dabei teilweise schlimmer als meine Mutter und musste an allen Ecken und Enden Geld umsetzen.[10][10] Ich glaube, ich muss ihm mal das Taschengeld kürzen.

Nach dem Mittagessen ging es auf eine Bootstour auf dem Song Thu Bon entlang bis kurz vor die Küste und zurück. Leider gab es dabei keine Erläuterungen, so dass es zwar angenehm war, den kühlen Fahrtwind zu spüren Das ist kein gutes Beispiel für die ursprüngliche vietnamesische Kultur.
Das ist kein gutes Beispiel für die ursprüngliche vietnamesische Kultur.
(Heute war das Wetter wieder sehr gut, heiß und schwül.), aber besonders spannend war sie nicht.

Im Vorfeld hatten wir überlegt, über unseren Reiseveranstalter eine Street-Food Tour mit Daniel Hoyer, einem amerikanischen Küchenchef und Kochbuchautor zu buchen, uns dann aber aufgrund des Preises von 119 € pro Person dagegen entschieden. Hier in Hoi An hatten wir schon am Vortag einige Restaurants gesehen, die Werbung mit vietnamesischen Kochkursen machten, so dass Dirk vorschlug, nach Beendigung des offiziellen Programms an so einem teilzunehmen. Wir folgten also der ersten Werbung und mussten feststellen, dass die Kurse hier nur vormittags stattfanden. Als wir allerdings sagten, dass wir den Kurs entweder heute oder gar nicht machen würden, wurde doch noch kurzentschlossen einer für uns eingerichtet. Also tigerten wir mit unseren Küchenhilfen zunächst zum Markt, wo uns verschiedene Früchte, Gewürze und andere Zutaten gezeigt wurden. Wieder zurück im Restaurant kochten wir in netter Begleitung vier Gänge und lernten nebenbei ein paar Dinge über die vietnamesische Küche. Und wenn man die Wahl hat: Mit wem steht man lieber in der Küche, einem alten Amerikaner oder zwei jungen Vietnamesinnen?

Heute rief zwischendurch unser Reiseunternehmen beim Reiseleiter an, damit dieser uns um Entschuldigung für kommende Probleme bitten sollte: Uns wurde nämlich mitgeteilt, dass wir in Kambodscha leider ziemlich früh aufstehen müssen. Für uns war das kein Problem. Wir waren ja schließlich zum Urlaub hier und nicht zur Erholung.

30. Oktober (Donnerstag)

Heute ging es zu den Tempelanlagen von My Son. Dies war die heilige Stätte der Cham-Kultur, deren Hauptstadt nur wenige Kilometer davon entfernt lag. Die fleißigen Bewohner haben hier schon ab dem zweiten Jahrhundert Gebäude aus Holz erreichtet, die allerdings nicht die Jahre überdauert haben. Ruinen in My Son.
Nur wenige Gebäude in My Son sind wieder aufgebaut worden.
Ab dem siebten Jahrhundert bauten sie dann mit Ziegeln, was sich für die dauerhafte Erhaltung als besser geeignet erwies. Mit dem Untergang des Reiches im 14. Jahrhundert wurden die Tempel aufgegeben, wurden vom Wald überwuchert und gerieten in Vergessenheit, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts von den Franzosen wiederentdeckt und ein paar Jahre später von Henri Permentier ausgegraben wurden. 1969, während des Vietnamkriegs, bombardierten die Amerikaner das Gelände weiträumig und sprengten die schließlich noch stehen gebliebenen Gebäude. Noch heute ist nicht klar, inwieweit die Umgebung von allen Minen und Blindgängern geräumt wurde, so dass man sich besser auf den Wegen aufhalten sollte.

Auch wenn die Überreste irgendwie beeindruckend waren, so war es doch schade, dass im Wesentlichen nur Ruinen mit wenigen Erläuterungen zu sehen waren. Daher empfand ich etliche Gebäudereste als austauschbar. Eine Rekonstruktion der Anlagen gestaltet sich als sehr schwierig, da die fugenlose Bauweise der Originale bisher nicht reproduzierbar ist.

Auf der Weiterfahrt zum Flughafen besichtigten wir noch eine malerisch auf dem Berg gelegene katholische Kirche, die Dirk und mir ins Auge gefallen war.

Auch in Kambodscha wurden wir direkt am Flughafen von unserem örtlichen Reiseleiter in Empfang genommen. Der Frosch erfreute sich am Wetter.
Der Frosch erfreute sich am Wetter.
Für Asiaten kann es bekanntlich schwer sein, Makel zuzugeben. Daraus ergab sich folgender Dialog:

Ich: "Wird es morgen regnen?"

Toum: "Nein, die Regenzeit ist vorbei. Morgen gibt es gutes Wetter."

Etwas später erzählte er dann: "Gestern hat es viel geregnet und heute auch."

Im Hotel hatte ich die irrwitzige Idee, die kostenlose Sauna zu nutzen – als wenn wir tagsüber nicht schon genug geschwitzt hatten. So pilgerten wir vor unserem Abendbrot beim Bademeister vorbei und erklärten, dass ich in einer knappen Stunde die Sauna besuchen wollte. Ich hatte nämlich die Befürchtung, dass der kleine Raum im Normalfall nicht geheizt würde. Der Herr am Tresen bekräftigte diese Vermutung, da er schaute, als wäre dieser Wunsch das allererste Mal an ihn herangetragen worden. Nach dem Essen kehrte ich leicht verspätet zum ihm zurück, und er erkannte mich auch sofort wieder und händigte mir freudestrahlend zwei bereit gelegte Handtücher aus. Eines von 216 Gesichtern im Staatstempel Bayon.
Im Staatstempel Bayon blicken 216 Gesichter auf die Touristen.
Ich betrat die Männerumkleide, die tatsächlich eine winzige Zwei-Personen-Sauna beherbergte, aber das reichte mir ja. Frauen saunierten nebenan, was mich genauso kalt ließ wie die Männersauna, die natürlich nicht vorgeheizt war.

31. Oktober (Freitag)

Kambodscha litt in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts sehr stark unter dem Terrorregime der Roten Khmer. Die Hauptstadt Phnom Penh und viele weitere Städte wurden entvölkert und die Bewohner zur Reisernte aufs Land deportiert, um eine Agrar-Nation zu erschaffen. Wer zur Bildungsschicht gehört – und das waren teilweise schon die Leute, die lesen konnten – wurde interniert oder grausam hingerichtet. Durch diese Maßnahmen und die daraus resultierende Hungersnot verloren je nach Schätzung bis zu 20 % der Bevölkerung ihr Leben. Auch heute noch lassen sich die Folgen daraus in der mangelnden Elefantenterrasse.
Die Elefantenterrasse erkennt man auf einen Blick.
Infrastruktur und der Armut der Bauern ablesen.

Wir beschäftigten und mit der älteren Geschichte und fuhren zunächst zur "großen Hauptstadt" Angkor Thom, die im 13. Jahrhundert als neue Hauptstadt des Angkorreichs errichtet wurde. Sie war damals angeblich größer als alle Städte des europäischen Mittelalters. Erhalten bzw. wiederaufgebaut sind heute vor allem einige Tempel, Terrassen und Stadttore, die sich malerisch in die tropische Vegetation einfügen. Jeder Tempel hat seine eigenen Vorzüge und sieht anders aus. Ein Aufzählen selbiger würde dagegen die meisten Leser nur langweilen, aber uns hat es dort sehr gut gefallen.

Anschließend besuchten wir den drei Kilometer entfernt liegenden Tempel Ta Prohm, der bewusst nicht von den üppig wuchernden Pflanzenbewuchs befreit wurde, Bäume wuchern über die Ruinen von Ta Prohm.
Es ist unglaublich, wie die Bäume im Ta Prohm über die Ruinen gewachsen sind.
sondern immer noch von riesigen Bäumen überwachsen ist. Es ist erstaunlich, wie erfolgreich die Natur hier ihren Platz zurückerobert hat, und oft weiß man gar nicht, wie manche Bäume an den Stellen überhaupt Fuß fassen konnten. Aufgrund dieses hohen visuellen Reizes dienten die Ruinen auch als Kulisse für den Film Tomb Raider.

Danach fuhren wir zum Banteay Srei, einem Tempel, der vor allem durch seine wundervollen Steinmetzarbeiten besticht. Diese sind so filigran, dass man ihn "Zitadelle der Frauen" genannt hat, weil man davon ausging, dass grobe Männerhände so etwas nie fertig bekommen hätten. Steinarbeiten am Banteay.
Nicht nur im Banteay Srei gibt es wundervoll geschnitzte Steinarbeiten.
Bei so schöner Kunst ist es auch nicht schlimm, dass das gut 1000 Jahre alte Bauwerk nicht von einem König sondern "nur" von zwei Würdenträgern in Auftrag gegeben wurde.

Da, wo für normale Touristen das Pensum eines Tages schon lange erfüllt ist, legen wir noch eine Schippe oben drauf. Also nahmen wir uns auch noch das Landminenmuseum vor. Von 1970 bis 1998 wurden Massen an Landminen ausgelegt, von denen noch heute geschätzte vier Millionen detonationsbereit in ländlichen Gebieten herum liegen. Jedes Jahr werden mehrere Hundert Leute verstümmelt oder getötet, und es kann gefährlich werden, Kambodschanische Kinder.
Die Armut der Landbevölkerung …
wenn man sich zu weit von den ausgetretenen Pfaden entfernt. Dem Museum selbst fehlte leider der rote Faden, aber es war erschütternd und wichtig, es zu besichtigen.

Abends bekamen wir noch eine Überraschungsmassage vom Reiseveranstalter spendiert, in der sich vor allem unsere Füße vorgenommen wurden. Einerseits empfand ich die Zeit als entspannend, da ich die Augen schließen und in Ruhe meine Gedanken kreisen lassen konnte, andererseits war sie auch nicht überwältigend, was vermutlich daran lag, dass meine Füße auch vorher nur wenig angespannt waren, obwohl sie den Tag über einiges geleistet hatten.

Nach Sonnenuntergang auf dem Weg zum Hotel kamen Dirk und ich auch durch die Pub-Street, in der förmlich der Bär steppte. Die Leute (Diesmal steigerten Dirk und ich das Durchschnittsalter deutlich, obwohl wir es sonst an vielen Stellen im Urlaub gesenkt hatten.) standen dicht an dicht, Musik spielte laut, und Bier gab es für 50 Cent. Ich kam mir ein bisschen vor wie am Ballermann, nur dass hier einige Leute kostümiert waren, da gerade Halloween war. Wir flüchteten schnell weiter.

Außerdem bekamen wir heute auch ein Blatt der Reiseleitung zu Gesicht, auf dem extra darauf hingewiesen wurde, Kambodschanisches Kind.
… ist besonders bei den Kindern sichtbar.
dass wir Lehrer für Mathematik/Geschichte bzw. Mathematik/Physik seien und sehr interessiert an Geschichte. Wir bräuchten unbedingt einen sehr guten Führer. Das hat die ganze Reise über sehr gut funktioniert, denn mit unsere Reiseleitern waren wir während der gesamte Tour mehr als zufrieden. Unser Reisebüro schien auch sonst sehr aufmerksam zu sein: So hatten wir überall Zweibettzimmer und nie Doppelzimmer.

1. November (Samstag)

Um acht Uhr machten wir uns auf zum Tonle Sap, dem "großen See", der seinen Namen zu Recht trägt, da es keinen größeren See in Südostasien gibt. Zwischen November und Juni fließt das Wasser durch den Tonle-Sap-Fluss ab, in den andere Monaten drängt so viel Schmelzwasser und Monsunregen durch den Mekong 'gen Süden, dass der Tonle-Sap-Fluss dann in die andere Richtung fließt. Einen Fluss, der zweimal pro Jahr seine Richtung ändert, gibt es wohl nur einmal auf der Erde. Der See vergrößert sich im Sommer und Herbst auf die (je nach Zählung) zehnfache Fläche und fünffache Tiefe. Fischer wirf Netz aus.
Schon für diese Bild hat sich die Fahrt zum Tonle Sap gelohnt.
Da die Kommerzialisierung des Fischfangs noch nicht lange fortschreitet, gehen die reichen Fischgründe bisher erst langsam zurück.

Besonders Dirk war im Vorfeld wenig begeistert von der Tour, vermuteten wir doch, dass es sich um ein Remake unseres Besuches bei den schwimmenden Dörfern der Uros auf dem Titicaca-See aus dem Jahre 2005 handeln würde.[11][11] Vgl. http://www.familie-ahlers.de/autor/2005_peru/index.html. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass dem nicht so war. Besonders die auf Stelzen gebauten Häuser sahen interessant aus, aber es blieb auch nicht verborgen, unter welchen Bedingungen die Leute hier auf dem Land leben.

Um kurz vor Zwölf kamen wir dann beim Angkor Wat an. Eigentlich wäre es ja sinnvoller gewesen, die Zeit mittags, zur größten Hitze, auf dem See zu verbringen und am frühen Morgen den Tempel zu besichtigen, aber Dirk und ich hatten aus zwei Gründen auf eine Änderung des Planes gedrängt: Angkor Wat zur Mittagszeit.
Am Anfang war es noch relativ gut besucht, aber zur Mittagszeit leerte sich das Angkor Wat fast völlig.
Erstens sind zur Mittagszeit die meisten Touristen im Restaurant, zweitens scheint die Sonne erst ab kurz nach Mittag auf die erhabene Frontfassade des Bauwerkes. Obwohl gerade der Sonnenaufgang sehr empfohlen wird und daher völlig von Touristen überlaufen ist, haben wir ihn nicht vermisst. Die Entscheidung hat sich für uns sehr bewährt.

Angkor Wat bezeichnet umgangssprachlich das ganze zwischen 850 und 1200 erbaute Areal von Tempeln, das wir auch schon am Vortag bestaunt hatten, im originalen Sinne handelt es sich dabei aber nur ein einziges Gebäude, das alleine schon der größte Sakralbau der Welt ist. Er wurde im 12. Jahrhundert zur Blütezeit der Khmer, die damals die ganze Region dominierten, errichtet und ist Vishnu geweiht.

Nachdem wir uns im Hotel etwas frisch gemacht hatten, gingen wir zu Fuß zum Angkor National Museum, das die gut tausendjährige Geschichte der Khmer beleuchtete. Es gab sehr viele Informationen zur Regentschaft der einzelnen Könige und zur Religion der damaligen Herrscher. Leider wurde nicht auf das Leben der einfachen Bevölkerung eingegangen – vielleicht, weil zu wenig darüber bekannt ist. Auch wurde mit keinem Wort erwähnt, wodurch das Reich der Khmer, das damals auch große Teile von Vietnam, Laos und Thailand umfasste, untergegangen ist.[12][12] Später las ich, dass sie von den Thai erobert wurden. Trotzdem war der Besuch lohnenswert, und wir wunderten uns, warum sich so wenig Touristen dorthin verirrten und wieso uns dies unser Reisebüro nicht empfohlen hatte.[13][13] Das gleiche gilt für das Landminenmuseum vom Vortag. Auch dies sollte im Katalog mit aufgenommen werden.

Heute Abend haben wir das dritte Mal vergeblich versucht, im Hotel die jeden Abend ausgegangenen "Khmer Beef Rolls" zu bekommen. Die Kellnerin gab dann zu, dass die Zutaten zur Zeit nicht zu bekommen seien. Schade, denn die verschiedenen Frühlingsrollen haben uns während des Urlaubs meist sehr gut geschmeckt. Mönch macht ein Selfie.
Selfies, den wichtigsten Trend dieses Urlaubs, habe ich glücklicherweise völlig verschlafen. Ich weiß nicht, ob dass der richtige Weg ins Nirwana ist, aber falls doch, dann ziehe ich wohl die Hölle vor.
Mittags hatte ich dagegen Schwein mit Zwiebeln und Knoblauch, womit man bei mir erst mal wenig falsch machen kann. Meine Freunde, für die ich gerne koche, können bestätigen, dass ich beides gerne, häufig und viel verwende. Diesmal wurde es mit dem Knoblauch aber doch ein wenig übertrieben. Der Knoblauch war nur wenig zerkleinert, so dass lediglich Zehen, die etwas größer waren, ein paar Mal durchgeschnitten waren. Außerdem fand ich in meinem Essen ohne Übertreibung geschätzte ein bis zwei Knollen, von denen ich nebenbei den größeren Teil zu mir genommen habe. Ich glaube, da wäre weniger mehr gewesen.

2. November (Sonntag)

Eigentlich sollten wir erst am Nachmittag nach Laos aufbrechen, aber wir waren von der Fluggesellschaft auf den Morgen umgebucht worden. Unser Reiseveranstalter hatte uns das bereits zwei Tage vorher mitgeteilt, so dass wir trotzdem das ganze Programm, das für Kambodscha vorgesehen war, geschafft hatten. Beim Einchecken konnten wir auch erahnen, warum unsere Verbindung gestrichen worden war: Die Maschine, die für über 70 Passagiere ausgelegt war, war gerade mal mit neun Personen besetzt. Als wir an Bord kamen, hieß es dann auch schon, dass alle Mitflieger da seien, und wir starteten völlig überraschend eine knapp halbe Stunde zu früh. Dementsprechend kamen wir natürlich auch eher in Pakxe an. Blick auf Teile von Wat Phou und Laos.
Blick auf Teile von Wat Phou und Laos.
Da unser Führer außerdem noch selber Verspätung hatte, mussten wir fast 40 Minuten warten. Glücklicherweise kam das nur einmal vor.

Da wir eigentlich erst am Abend hier ankommen sollten, gab es für heute eigentlich kein Programm vor Ort. Daher fuhren wir vom Flughafen zunächst zu einem Steinmetz für Buddha-Figuren. Dort konnte uns unser Guide zwar einiges erzählen, in Aktion sahen wir aber keinen Künstler, da gerade Mittagspause war. Dirk und ich schlugen vor, schon heute die Ruinen von Wat Phou anzusteuern, was wir dann auch taten.

Wat Phou ist eines der beiden UNESCO Welterben, die Laos zu bieten hat. Das Areal umfasst eine große Fläche, auf der noch Überreste zweier alter Städte zu sehen sind, und erstreckt sich einen Hügel hinauf, auf dem ca. 1000 Jahre lang eine große hinduistische Tempelanlage stand. Die dort entspringende Quelle wird noch heute verehrt, und der Berg im Hintergrund wird als Heimat des Gottes Shiva betrachtet. Bemerkenswert ist, dass sich dort etliche Steine mit Tierreliefs darauf befinden, Schmetterling.
Die wenigen Insekten, die wir bemerkten, waren meistens Schmetterlinge.
die einst bei einer Felslawine heruntergekommen sind. Wie, wann und von wem sie vorher bearbeitet wurden, ist nicht bekannt.

Heute hatten wir das erste Mal einen Fahrer, der das Gaspedal gefunden hat. Bisher waren unsere Chauffeure eher auf Basis der Kontinentalverschiebung unterwegs, was aufgrund der Umstände auch angemessen war – und das, obwohl die Straßen eigentlich in ziemlich gutem Zustand sind. Aber der Verkehr ist hier oft sehr chaotisch, und viele Leute schauen gar nicht hin, wenn sie abbiegen. Oft kommt einem auf der eigenen Spur ein Fahrzeug entgegen, dem man besser ausweichen sollte. Auch werden aus zwei Spuren schnell vier oder mehr. So macht das Autofahren noch Spaß! Da sich alle Verkehrsteilnehmer darauf einstellen, ist das nicht wirklich problematisch. Reisbauer bzw. Reisbäuerin in Laos.
Reis ist ursprünglich keine Wasserpflanze, sondern hat sich in Jahrtausenden durch Zucht und natürliche Selektion an die Überflutung der Felder angepasst. Viele Unkräuter und bodenlebende Schädlinge werden durch die Flutung am Wachstum gehindert.
Allerdings geht das nur um den Preis der Langsamkeit, und so waren wir auch außerhalb geschlossener Ortschaften oft konsequent nur mit 60 km/h unterwegs, obwohl man 80 km/h fahren durfte. In Laos – zumindest auf der mit Maut versehenen Straße – war das anders, und unser Fahrer nutzte dies, um die erlaubten 80 (teilweise auch nur 60) km/h deutlich zu überschreiten.

Als wir abends in der Nähe unseres Hotels auf Nahrungssuche waren, fanden wir einen kleinen Laden, in dem eine Menge los war. Das ist immer ein gutes Zeichen, so dass uns auch die pinke Innenausstattung nicht abschreckte. Drinnen stellte sich dann heraus, dass es sich in Wirklichkeit um ein Eiscafé handelte. Als wir gerade wieder gehen wollten, drückte uns die Dame am Schalter eine Speisekarte in die Hand, die doch warmes Essen versprach. Also blieben wir, bestellten per Bild, da anscheinend niemand im Laden auch nur ein Wort Englisch sprach, und aßen durchaus angemessenes frittiertes Hühnchen mit Pommes – landestypisch halt. Anschließend wagte ich mich noch an Eis, genauer an Snowflakes Ice Cream. Dabei wird Milch gefroren, in sehr dünne Stücke geschnitten und anschließend mit Farb- und Geschmacksstoffen versehen. Eine interessante Variante, auch wenn sie definitiv nicht die italienischen Eisbars aus Deutschland schlägt.

3. November (Montag)

Auf dem Wappen von Laos steht "Frieden, Unabhängigkeit und Demokratie". Gerade der letzte Punkt ist ideal für ein Einparteiensystem geeignet, wie es hier vorherrscht. Laos ist gut 30 % kleiner als Deutschland, hat dafür aber weniger als 10 % der Einwohner. Daher bleibt in diesem landwirtschaftlich geprägten Staat viel Platz für alle, was es Laos ermöglichen würden, eine Menge Nahrungsmittel zu exportieren. Dem entgegen stehen besonders die fehlende Infrastruktur und die mangelnde Bildung der Bevölkerung: Lediglich zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen können lesen, und rund 40 % aller Einwohner haben nie eine Schule besucht.[14][14] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Laos#Bildung.

Heute war unser Faulenzertag, auch wir besuchten heute keine Schule. Der Tag begann schon mit gemütlichem Ausschlafen bis sieben Uhr. Nach dem Frühstück fuhren wir Richtung Süden zu den Khone Phapheng Waterfalls. Khone Phapheng Wasserfälle.
Ein kleiner Ausschnitt der Khone Phapheng Wasserfälle.
Hier stürzt der Mekong auf einer Breite von (je nach Wasserstand) bis zu gut 10 km in die Tiefe. Das klingt gewaltig, sah aber gar nicht so spektakulär aus, da sie Fälle immer durch große Inseln unterbrochen werden. Dazu kommt, dass bei der Breite die Inseln großzügig mitgemessen werden. Sonst käme man vielleicht auf zwei Kilometer.

Anschließend setzten wir über den Mekong über und strandeten auf Done Khong, einer der größten der 4000 Inseln, und zur Mittagszeit war unser Programm für diesen Tag auch schon vorbei, was für Dirk und mich sehr untypisch ist. Der Rest bestand aus Ausruhen, Spazierengehen und Sonnenuntergang genießen.

4. November (Dienstag)

Da dieser Tag wieder gefüllt zu sein schien, und wir zusätzlich noch einen weiteren Programmpunkt hinzugefügt hatten, brachen wir schon morgens um sechs Uhr auf. Offener Unterricht in einer Schule in Laos.
Hier wird "offener Unterricht" wörtlich genommen.
Mit Fahrrädern fuhren wir zum Südende der Insel, wo wir in ein kleines Boot umstiegen, um Flussdelfine zu beobachten. Hätten wir uns vorher richtig informiert, dann hätten wir gewusst, dass das gar nicht möglich war, denn die Irawadidelfine, von denen wohl im Mekong keine 100 Exemplare mehr leben, zählen gar nicht zu den echten Flussdelfinen.[15][15] Und was sind dann eigentlich genau "falsche Flussdelfine"? Aber das ist ja egal, so lange wir sie sichten. Zwischen Laos und Kambodscha gibt es wohl gerade noch eine Schule mit sechs Mitgliedern, von denen wir immerhin eines sahen, wenn auch nicht besonders dicht.

Anschließend fuhren wir auf zwei Fahrrädern zu einem weiteren Abschnitt des Wasserfalls, den wir am Vortag gesehen hatten. Die stürzenden Wassermassen waren malerisch drapiert und die Landschaft schön. Wichtig war nur, dass man sie nicht mit den anderen beiden großen schon gesehenen Wasserfällen (Niagarafälle und Victoriafälle) vergleicht. Dagegen konnten sie einfach nicht bestehen.

Auf der Rückfahrt zum Hotel kreuzte noch ein kleiner Tempel unseren Weg, in dem unser Führer uns ein paar interessante Dinge erzählte. Tja, und plötzlich war um halb zehn unser Tagesprogramm beendet – wenn man mal die dreistündige Boots-/Autofahrt nach Pakxe außen vor ließ. So hatten wir uns das nicht vorgestellt, da Dirk und ich sicher nicht die Meister darin sind, gemeinsam die Zeit im Hotel zu verbringen, aber trotz allem Suchens fanden wir einfach kein sinnvolles Ziel mehr in Pakxe. Aus diesem Grund blieb uns Laos nicht als Highlight der Reise im Gedächtnis.

5. November (Mittwoch)

Wir begannen den Tag mit dem Flug nach Sai Gon (oder auch Saigon) bzw. Ho-Chi-Minh-City. Ersteres meint nur die Innenstadt, letzteres umfasst den gesamten Großraumbereich. Bei der Sicherheitskontrolle fiel mir auf, dass ich leider meinen Laptop im Koffer gelassen hatte, was mir nicht behagte, da ich um seine Unversehrtheit fürchtete. Glücklicherweise ging es den Sicherheitsbehörden ähnlich: Ihnen behagte es auch nicht, weil sie sich um die Unversehrtheit des Flugzeugs sorgten, und suchten mich persönlich deswegen in der Abflughalle auf, was mich überraschte. Ich entfernte den Laptop aus dem Koffer, nahm ihn ins Handgepäck und schuf so eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Auch dieser Flug mit Laos-Airlines war nicht voll belegt (vgl. 3. November) und beförderte mit zwölf Leuten enorme 33 Prozent mehr Passagiere. Trotzdem weiß ich nicht, wie die Fluggesellschaft so wirtschaftlich arbeiten kann.

Am Flughafen nahm uns Liem in Empfang. Auch er sprach gutes Deutsch und hatte – wie mindestens drei von unseren fünf Führern – in der DDR Maschinenbau studiert. Er war allerdings der einzige, der auch wirklich später in diesem Sektor gearbeitet hat. Mit ihm ging es als Erstes nach Cu Chi. Tunnel von Cu Chi.
Wenn der Deckel auf dem schmalen Tunnel war, dann war der Eingang von außen nicht mehr zu erkennen.
Dort hatte die Widerstandsbewegung während des Vietnamkriegs ein umfangreiches über 200 km langes Tunnelsystem angelegt, gegen das die Amerikaner nicht erfolgreich vorgehen konnten. Ein paar Abschnitte sind noch direkt zu durchwandern, und obwohl diese für die Touristen verbreitert worden waren, verdeutlichten sie doch gut die klaustrophobische Enge der Anlagen und die bedrückende Gewalt des Krieges.

Wir blieben beim Thema und nahmen uns in der Stadt das Kriegsopfermuseum vor. Unser Guide setzte eine Stunde dafür an, damit wir noch rechtzeitig vor der Schließung die Kathedrale besichtigen konnten, aber ich vermutete schon, dass das nicht annähernd reichen würde. Schließlich blieben wir zweieinviertel Stunden, bis es seine Tore schloss. Das ist der Vorteil, wenn die Reisegruppe aus zwei Personen besteht. Da können die eigenen Interessen viel besser berücksichtigt werden.

In der zweiten Etage des Museums befand sich vor allem eine Fotoausstellung mit Bildern beider Seiten. Sie war den Fotografen gewidmet, die ihren Einsatz mit dem Leben bezahlten. Die Grausamkeit des Krieges wurde hier eindrucksvoll aber ausgeglichen dargestellt. Die Bilder (und auch die Geschichte der Fotografen) verstanden zu berühren, und im Raum war es trotz sehr vieler Touristen erfreulich still, was die Atmosphäre noch unterstrich. Ein Raum weiter wurde vor allem der geschichtliche Verlauf des Krieges beleuchtet. Eine Etage darunter ging es um die Bombardierungen der Amerikaner und deren Einsatz von Napalm und Agent Orange. In diesen Ausstellungen merkte man deutlich die einseitige Darstellung. Nicht umsonst war das Museum früher das Propagandamuseum für Kriegsführung gewesen.

Auf dem Hof befand sich auch noch eine Ausstellung zu Foltergefängnissen der USA, für die uns allerdings nicht mehr genügend Zeit blieb. Aber auch da war sofort zu erkennen, dass eine objektive Darstellung nicht gelang, Dirk beim vietnamesischen Barbecue.
Dirk beim vietnamesischen Barbecue.
da von vietnamesischen Gefangenenlagern kein Ton erwähnt wurde.

Abends aßen Dirk und ich vietnamesisches Barbecue auf einem Holzkohlengrill. Zwischendurch waren wir nicht sicher, ob wir nicht mehr bekamen, als wir bestellt hatten, aber gerade das machte das Essen ja auch interessant. Beim Wenden der Fleischstücke merkte man, dass wir mittlerweile schon ziemlich gut mit Stäbchen umgehen können. Es bleibt allerdings die Frage, warum gerade ein Reis essendes Volk auf die Idee kommt, seine Mahlzeiten in dieser Form zu sich zu nehmen.

Da der Bahnstreik, den ich oben schon erwähnte, in die zweite Runde ging, war klar, dass wir am Sonntag nur mit Schwierigkeiten Auch in der Stadt finden sich teilweise schöne Blumen. Schade, dass ich mir die Namen so schlecht merken kann.
Auch in der Stadt finden sich teilweise schöne Blumen. Schade, dass ich mir die Namen so schlecht merken kann.
aber nicht mit der Bahn nach Hause kämen. Zu unserer Überraschung und Freude meldete sich unser Reisebüro selbsttätig und sandte uns – nach Rücksprache – Tickets für den Fernbus nach Hannover per Mail zu.

6. November (Donnerstag)

Ho-Chi-Minh-City ist eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. Zunächst unternahmen wir einen kleinen Stadtrundgang durch das Zentrum und besichtigten die am Vortag ausgefallene Notre-Dame-Kathedrale sowie das von Gustav Eiffel entworfene Hauptpostamt, eines der ältesten (oder sogar das älteste?) Gebäude der Stadt.

Danach fuhren wir zu zwei Fabriken, in denen Blumentöpfe und Garten-Accessoires aus Wasserlilien bzw. aus Ton hergestellt wurden. Dirk und ich waren im Vorfeld sehr unsicher, Vietnamesischer Arbeiter in einer Fabrik für Töpferwaren.
Vietnamesischer Arbeiter in einer Fabrik für Töpferwaren.
ob sich dieser Ausflug lohnen würde, aber Liem, der gleichzeitig Assistent des Direktors war, versicherte uns, dass es keine Verkaufsshow werden würde.

Es stellte sich heraus, dass es sich wirklich um gar keine typische Touristentour handelte. Stattdessen sahen wir zwei Manufakturen, in denen Produkte, die wir so aus deutschen Baumärkten und schwedischen Möbelhäusern kennen, vorwiegend in Handarbeit produziert wurden. Liem führte uns herum und beantwortete uns offen alle Fragen – auch die, die sich mit der Situation der Arbeiter beschäftigten, die dort tätig waren. Wir sahen die einzelnen Produktionsschritte, besichtigten den Brennofen für die Töpferwaren und erfuhren, Notre-Dame Basilika in Saigon.
Alle Baumaterialien der Notre-Dame Basilika wurden Ende des 19. Jahrhunderts von den französischen Besatzungstruppen aus ihrem Heimatland importiert.
dass die Angestellten etwa zehn bis zwölf Dollar pro Tag verdienen, was einen faden Beigeschmack hinterlässt, wenn man bedenkt, dass man alleine zum Leben auf dem Land mindestens 300 Dollar brauchen würde, wie er vorher erzählt hatte. Immerhin war in der einen Fabrik das Mittagessen und eine sehr einfache Behausung neben dem Gelände inbegriffen. Überraschend war auch, dass ich dort freizügig fotografieren durfte, was wohl an Liems wichtiger Stellung lag. Von daher hat sich der Besuch gelohnt, da er ganz anders verlief als bisherige Besichtigungen in anderen Produktionsstätten.

Auf der Fahrt zum Flughafen erkundeten Dirk und ich noch schnell einen großen einheimischen Supermarkt, den wir erschreckend teuer empfanden. Viele Produkte waren uns aus Deutschland bekannt, kosteten dann aber hier mehr. Auch lokale Güter waren nur wenig preiswerter als entsprechende Produkte in Deutschland, obwohl hier die durchschnittliche Kaufkraft deutlich geringer ist.

Abends landeten wir in Hanoi, wo wir von Chau abgeholt wurden – einem älteren Herren, der entweder große Reisegruppen oder hochrangige Diplomaten, Die Einsäulenpagode in Hanoi.
Die Einsäulenpagode war ursprünglich ein Tempel, der auf einem Baumstamm stand. Seit 1954 übernimmt dessen Funktion eine Betonsäule, was der Optik doch ein wenig schadet.
Politiker und Wirtschaftsvertreter betreut.[16][16] Wie passen wir da noch mal in die Reihe?

7. November (Freitag)

Zunächst führte uns der Weg zum Museum für ethnische Minderheiten. Chau hatte hier schon sehr häufig Führungen von Professoren für wichtige Personen begleitet und übersetzt, so dass er nun mit unwahrscheinlich viel Wissen über die Völker Vietnams aufwarten konnte. Dirk und ich ließen uns natürlich nicht lange bitten, stellten zusätzlich jede Menge Fragen und dehnten so den äußerst informativen Besuch von anderthalb auf zweieinhalb Stunden aus.

Nach dem Mittagessen besuchten wir den Literaturtempel, die erste Akademie Vietnams, in der ab 1076 Mitglieder der königlichen Familie, später auch von Adelsfamilien ausgebildet wurden. Von 1442 bis 1779 bestanden dabei gerade mal 1306 Schüler die Prüfung zum Mandarin[17][17] Damit sind nicht die Südfrüchte gemeint, denn dafür braucht man keine Ausbildung., was durchschnittlich alle zweieinhalb Jahre einer war. Entweder waren die Klassen damals nicht so überfüllt wie heute, oder die Studenten waren einfach zu blöd für den Abschluss.

Ho-Chi-Minhs Mausoleum ließ sich wie erwartet nur von außen anschauen, da der Herr wie jedes Jahr im November verreist ist. Er bekommt ein Facelifting in Russland. Onkel Ho, wie er liebevoll von der Bevölkerung genannt wird,[18][18] Ho Chi Minh war eigentlich nur einer von ca. 50 Decknamen, die er in seinem Leben benutzt hat, aber unter diesem ist er bekannt geworden. gilt als Nationalheld, Traditionelles Wasserpuppentheater in Hanoi.
Im traditionellen Wasserpuppentheater konnte der Drache - ein Symbol der Macht - sogar Feuer speien.
denn er war als Untergrundkämpfer, Revolutionär und Politiker (unter anderem auch Premierminister) wesentliche Triebfeder für den Sieg über die Franzosen und Amerikaner und die Wiedervereinigung Vietnams.

Abends sahen wir uns das berühmte Wasserpuppentheater von Hanoi an, eine Kunstform, die es nur noch in Vietnam zu bewundern gibt – und wenn man mich fragt, in gewisser Weise zu Recht. Die Idee ist gut: Puppen werden an langen Stangen (ähnlich wie bei den Muppets[19][19] Die älteren von uns erinnern sich vielleicht noch. Für die jüngere Generation: Man kann sich das so ähnlich wie Bluetooth vorstellen, nur dass das Signal durch eine feste Eisenstange übertragen wird.) über das Wasser bewegt und mit ihnen ein Schauspiel aufgeführt. Das Wasser verbirgt die Stangen sehr geschickt und eröffnet etliche zusätzliche Möglichkeiten. Es gab Figuren, die sogar Feuer und Wasser speien konnten. Nicht so überzeugend fanden wir die kleinen Theaterstücke an sich, bei denen irgendwie die Pointe fehlte, was auch beabsichtigt schien. Dazu kam, dass sich die Musik für meine Ohren irgendwo zwischen einem Streichorchester Der Schildkrötenturm im See des zurückgegebenen Schwertes erinnert daran, dass eine Schildkröte im 15. Jahrhundert einem Bauern ein magisches Schwert übergab, mit dem dieser die vietnamesischen Feinde besiegte.
Der Schildkrötenturm im See des zurückgegebenen Schwertes erinnert daran, dass eine Schildkröte im 15. Jahrhundert einem Bauern ein magisches Schwert übergab, mit dem dieser die vietnamesischen Feinde besiegte.
für fünfjährige Taubstumme und der Sirene eines untergehenden Feuerwehrwagens einpendelte. Wir hätten uns so ein Theaterstück sicher nie angesehen, wenn es nicht durch die Agentur auf dem Programm gelandet wäre, aber trotz aller Kritik hat uns die Vorstellung durchaus Spaß bereitet, und man kann sich an ihr als typisch für Hanoi erfreuen.

8. November (Samstag)

Dies war das erste Mal in diesem Urlaub, dass wir den ganzen Tag alleine unterwegs waren – wenn man mal von Millionen von Vietnamesen absah, die sich scheinbar genau dann auf dem Markt herumtreiben wollten, als wir es auch taten.

Am Vormittag wanderten wir zunächst durch die St. Joseph's Kathedrale (Nha Tho Lon) hindurch zum Vietnam National Museum of History. Dieses teilt sich auf zwei Gebäude auf. Das erste behandelt die Zeit von den Steinzeitmenschen bis 1945, das zweite widmet sich der neueren Geschichte von 1858 bis heute – beides natürlich aus vietnamesischer Sicht, was man im zweiten Abschnitt Vietnamesische Studentin in festlicher Kleidung.
Es war gerade die Zeit der Abschlussbilder, und viele Studenten posierten in festlicher Kleidung im Literaturtempel und am See des zurückgegebenen Schwertes.
schon an den Bildunterschriften deutlich merkte. Der Kampf gegen die Amerikaner wurde deutlich einseitig thematisiert, die Flüchtlinge unter Onkel Ho dagegen gar nicht erwähnt. Insgesamt haben uns beide Teile nicht wirklich überzeugt, da sie auch keine neuen Informationen für uns bereit hielten.

Am Nachmittag schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt, an den Geschäften entlang und durch den Trubel der Märkte. Wir merkten aber bald, dass uns alles etwas laut und wuselig war, weil wir selber schon ein bisschen erschöpft waren. Daher setzten wir uns schließlich noch in das Restaurant des Hotels und bereiteten uns mental auf die Abreise vor.

Epilog

Der Urlaub war – wie erwartet – sehr schön, interessant und lehrreich. Unsere Reiseagentur "Asien Special Tours" hat gute Arbeit geleistet und uns mit hervorragenden Führern verwöhnt, so dass wir eine Menge Informationen mitnehmen konnten.