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Die Spaghetti-Runde

Bergsteigen auf Breithorn, Castor und Monte Rosa

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Prolog

Nachdem wir ein Jahr zuvor festgestellt hatten, dass bei der Besteigung des Groß Glockners, dem höchsten Berg Österreichs, noch Luft nach oben gewesen war, wollten wir diesmal höher hinaus.[1][1] Fairerweise muss erwähnt werden, dass mein Bruder die Hauptantriebsfeder war und auch einen Großteil der Organisation übernommen hat. Lange überlegten wir, die Dufourspitze, den höchsten Punkt der Schweiz, oder den Mont Blanc, den höchsten Berg der EU[2][2] Ob er auch der höchste Berg Europas ist, hängt von der Definition des Kontinents ab, da der Elbrus im Kaukasus mehr als 800 m höher ist., in Angriff zu nehmen. Schließlich wählten wir die Walliser Gipfelparade, bei der wir in sieben Tagen auf zehn 4000er gehen sollten. Das klang wie ein ambitioniertes Programm, aber das schreckte uns nicht ab.

20.7. (Donnerstag)

Der erste Tag bestand – wie das solchen Tourenbeschreibungen üblich ist – natürlich nur aus der Anreise. Diese nahmen mein Bruder Martin, sein Freund Peter und ich mit der Bahn vor, da unsere Ausgangsstation Zermatt sowieso nicht mit dem eigenen PKW zu erreichen ist. Überraschenderweise waren nicht nur die schweizer Bahnen pünktlich, sodass wir das idyllische Bergdörfchen problemlos erreichten Nicht nur Touristen bummeln durch die Gassen von Zermatt.
Nicht nur Touristen bummeln durch die Gassen von Zermatt.
und noch ein wenig Zeit hatten, die Hauptstraße hinauf und hinunter zu flanieren und uns an die Urlaube, die Martin und ich hier im letzten Jahrhundert zusammen mit unseren Eltern verbracht hatten, zu erinnern.

Beim Abendessen trafen wir unseren Bergführer Jochen, der extra für uns aus Ost-Österreich angereist war und uns nun mit dem Material versorgte, das wir selber nicht dabei hatten. Dabei legte er den Plan für den morgigen Tag vor, an dem wir das Breithorn besteigen sollten. Die Schwarzfluh und der Pollux, zwei weitere vorgesehene Gipfel, waren aus dem Programm gefallen, weil die angeblich niemand am ersten Tag mitmachen würde. Wir fragten uns nur, warum sie dann in der Beschreibung drin stünden, und waren ein wenig enttäuscht.

21.7. (Freitag)

Die ersten 2200 Höhenmeter gingen uns extrem leicht von der Hand, bzw. vom Fuß, was vor allem daran lag, dass wir die Gondel nahmen.[3][3] Das klingt natürlich sehr unsportlich, aber wir waren schließlich auch schon die 1600 Meter nach Zermatt hoch mit der Bahn gefahren. Man muss halt einfach der Faulheit ins Gesicht sehen: Die ersten 3800 Meter sind wir mit technischen Hilfsmitteln aufgestiegen. Der erste Schock kam dann oben an der Bergstation: Die Benutzung der Toilette kostete zwei Franken, und natürlich möchte man sich entleeren, bevor man Klettergurt und Steigeisen anlegt, denn danach wird es schwierig.

Das Breithorn ist so ungefähr der einfachste Viertausender, den es gibt. Bei schönem Wetter latschen ganze Gruppen von Touristen den ausgetretenen Weg über den Gletscher entlang, um sich dann nach dem gemütlichen Spaziergang auf den Füßen rumzustehen. Der Gipfel wäre ideal für einen Vatertagsausflug, wenn man bloß einen Bollerwagen mitnehmen könnte. Meine Schwester hatte uns so ihren ersten Viertausender 30 Jahren voraus. Gut, dass wir endlich nachziehen konnten.

Wir folgten also Jochen durch die schlechte Sicht und marschierten langsam hinter ihm her. Viel sehen konnten wir wenig und ich hätte den Weg nicht gefunden, obwohl er ja eigentlich hätte gut zu erkennen sein sollen. Unsere Ankunft ganz oben war völlig ereignislos. Der Punkt, an dem wir standen, war in keiner Weise von dem 50 Meter vorher zu unterscheiden. Noch nicht mal ein Gipfelkreuz gab es.[4][4] Anscheinend ist das in dieser Region gar nicht verbreitet. Blick auf Matterhorn, Breithorn, Roccia Nera und Pollux (von links hinten nach rechts vorne).
Blick auf Matterhorn, Breithorn, Roccia Nera und Pollux (von links hinten nach rechts vorne).
Hätte Jochen uns 30 Minuten vorher gesagt, hier sei das Breithorn und jetzt könnten wir umdrehen, wir hätten es genauso geglaubt, bzw. glauben müssen.[5][5] Vielleicht waren wir auch gar nicht ganz oben? GPS sagt aber, dass wir dort waren.

Anschließend ging es erst mal den gleichen Weg zurück, bis wir nach nicht allzu langer Zeit plötzlich mitten im Nirgendwo von dem relativ ausgetretenen Pfad ins Nichts abbogen. Ich konnte keinen Hinweis dafür entdecken, dass wir gerade hier abbiegen sollten. Dafür führte uns Jochen in ein Gebiet, in dem der Schnee so tief war, dass man schon mal bis knapp zur Hüfte einsackte, was natürlich das Vorwärtskommen nicht gerade förderte. Da wir selber keinerlei Hilfe beim Navigieren bieten konnten und wir Jochen auch noch nicht kannten und nicht wussten, wie gut er ist, hat mir das ein bisschen mulmiges Gefühl bereitet, schließlich hatte er bereits im Vorfeld erzählt, dass er hier bisher erst zweimal unterwegs war. Trotzdem erreichten wir nach gut fünf Stunden, 650 m Aufstieg und 1000 m Abstieg sicher unsere Hütte.

Wir waren ein wenig enttäuscht, wie erschöpft wir waren, denn tatsächlich mussten wir zugeben, dass schon der erste Tag gar nicht so ohne war und dass wir froh waren, den Pollux ausgelassen zu haben. Aufgrund der Höhe war es doch deutlich anstrengender, als wir vorher antizipiert hatten. Athleten gehen ins Höhenlager, bevor sie dann im Flachland an einem Wettkampf teilnehmen, ich hatte im Vorfeld das Gegenteil gemacht:[6][6] Ich habe mir sagen lassen, dass antizyklisches Verhalten sinnvoll sein kann. Ich war vorher in der Karibik gewesen und hatte dort mit Cocktails versorgt am Strand gelegen. Anscheinend war das nicht die beste Vorbereitung.

Auch unsere Hütte, die Rifugio Guide d'Ayas, war eine Enttäuschung. Ein Jahr zuvor in Österreich wurden wir von einer warmen Gaststube empfangen, in der man seine Kleidung zum Trocknen aufhängen konnte. Hier war es so kalt, dass man sich noch mehr anziehen musste, damit man nicht fror. Meine Füße wurden irgendwie gar nicht richtig warm. Die Toilette erwies sich als italienisches Stehpissoir, was mir bei größeren Geschäften nicht wirklich zusagt. Immerhin waren nur wenige Wanderer vor Ort, sodass wir unser eigenes Zimmer hatten, und der Wirt war wirklich mit Leib und Seele dabei, immer freundlich zu uns und bemühte sich nach Kräften, uns eine schöne Zeit zu machen. Zum Essen gabe es – wie auf jeder unserer Hütten – Spaghetti zum Abendbrot, was auch den Titel dieser Tour erklärte (Spaghetti-Runde). Etwas Weiteres, was sich durch die Tage zog: Fast auf allen Hütten wurde mit Plastikgeschirr und jeder Menge Müll gearbeitet. Öko-Tourismus geht anders.

22.7. (Samstag)

Jochen hatte nichts dagegen, dass wir ausschliefen, und so wurde die Weckzeit auf sechs Uhr festgesetzt. Immerhin waren wir damit den anderen deutlich hinterher, die teilweise schon zwei Stunden früher losgegangen waren. Das Abendessen am Vortag war wirklich gut, aber das Frühstück war zusammengefasst: nichts. Ein paar trockene Toastscheiben mit ein wenig Marmelade und Nutella dabei waren schon alles. Begeistert hat es keinen von uns. Okay, Butter gab es immerhin auch.

Wir machten uns also auf und nahmen diesmal den Castor in Angriff, den wir sonst eher von Atommülltransporten kannten. Wie versprochen klarte das Wetter immer mehr auf und wir hatten einen herrlichen Tag, Mit Steigeisen und Eispickel bewaffnet scheuten wir uns auch nicht vor steilen Herausforderungen.
Mit Steigeisen und Eispickel bewaffnet scheuten wir uns auch nicht vor steilen Herausforderungen.
an dem wir uns richtig austoben und auch eine Menge sehen konnten. So machte das Bergsteigen wirklich Spaß. Höhepunkt waren die letzten 50 m zum Sattel des Berges, die wir eine knapp 100 Prozent steile Eisflanke empor kraxeln mussten. Eigentlich sollten Stufen drinnen sein, aber die habe ich nicht immer gefunden, und so musste man sich langsam mit Pickel und Steigeisen den Weg nach oben suchen. Im Hintergrund säuselte dabei eine kleine Stimme: „Wenn du jetzt einen Fehler machst, dann kann das im besten Falle sehr schmerzhaft für alle Beteiligten werden.“ Eine sehr schöne Aktion! Anschließend ging es dann den Grat zum Gipfel empor, bei dem man durch einen Fehltritt sowohl rechts als auch links mehrere Hundert Meter in die Tiefe hätte fallen können.

Von der Spitze herunter durfte ich den Grat entlang vorgehen, da ich bisher am Ende gestiefelt war. Nun nahmen wir die sogenannte Sturzreihenfolge ein, bei der der letzte vorgeht und der erste als letztes kommt. Ich fand das auch mal sehr nett und habe es genossen, vorne die Spur zu legen, wobei eigentlich die Spur da war, sodass man sie nur entlang schreiten musste. Dabei haben wir noch das Felikhorn, einen weiteren Viertausender, mitgenommen, bis es dann wieder nach sieben Stunden, 800 m Aufstieg und 600 m Abstieg zur Rifugio Quintino Sella ging, die sich genauso italienisch wie die erste Hütte gab. Die beiden großen Unterschiede waren nur, dass sowohl die Musik als auch das Essen sehr viel schlechter waren.[7][7] Lobend zu erwähnen ist allerdings, dass es auf fast allen Hütten kostenloses WLAN gab. Damit hatte ich wiederum nicht gerechnet. Dazu kam, dass die Stehpissoirs auch noch in einem Gebäude außerhalb lagen, sodass man durch die Eiseskälte und den Regen gehen musste. Da ist es ratsam, am Abend nicht so viel Wasser zu verzehren, damit man nicht mitten in der Nacht auf Wanderung gehen muss. Aber gerade das Trinken ist in den Bergen besonders wichtig, weil der Körper auf die geringere Sauerstoffzufuhr mit vermehrter Flüssigkeitsausscheidung reagiert.

23.7. (Sonntag)

Die Hütte war wegen des Wochenendes über Nacht ziemlich voll gewesen und als am Morgen die anderen Aufbrachen, gab es so ein Getöse, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Andererseits war es sowieso so kalt und zugig gewesen, dass sich mein Bruder in der Nacht sogar seine Mütze geholt hatte.

Da das Wetter nicht so gut sein sollte, richteten wir uns darauf ein, wieder nicht als erster auf der Piste zu sein. So wollten wir der Spur einer anderen Gruppe folgen, was für uns deutlich angenehmer gewesen wäre. Den Grat entlang zu wandern hat den Vorteil, dass es nicht so viel bergauf und bergab geht - zumindest dann nicht, wenn man nicht stolpert.
Den Grat entlang zu wandern hat den Vorteil, dass es nicht so viel bergauf und bergab geht - zumindest dann nicht, wenn man nicht stolpert.
Soweit die Theorie. Tatsächlich waren auch alle aus dem Haus, als wir endlich unsere Steigeisen an die Füße klemmten, allerdings kam zu diesem Zeitpunkt gerade die eine Truppe zurück, auf die wir unsere Hoffnung gesetzt hatten. Sie hatten aufgegeben, weil wegen der schlechten Sicht kein ordentliches Vorwärtskommen gewährleistet war. Trotz GPS ist es immer noch wichtig, das man selber genügend sieht, damit man nicht in die entsprechenden Spalten fällt. Glücklicherweise klarte das Wetter mit der Zeit ein wenig auf, sodass wir doch um 8:30 Uhr aufbrechen konnten.[8][8] Da wir zur nächsten Hütte weiter mussten, hätten wir sonst eine lange Tour durchs Aostatal gehen und fünf Seilbahnen benutzen müssen. Dazu kam, dass nicht hundertprozentig geklärt war, ob auch alle in Betrieb waren. Unser Guide überredete den Führer der anderen Gruppe, uns zu folgen. Immerhin setzen wir ihm ja den Weg und im Zweifelsfall könnte man mal tauschen. Das ist wie bei der Tour de France: Wenn sich dort eine kleine Gruppe vom Hauptfeld absetzt, dann wechseln die Fahrer durch, wer gerade die Spitze übernimmt, damit alle mal im Windschatten fahren können.[9][9] Es gab natürlich auch einen Unterschied zur Tour de France: Bei uns war keiner gedopt.

So brachen wir auf und tatsächlich fand Jochen wirklich einen guten Pfad für uns. An einigen Stellen sanken wir tief in den Schnee hinein und da war ich froh, dass ich erst als letzter unterwegs war, sodass ich mich dann meistens schon darauf einstellen oder in den Spuren gehen konnte, bei denen das Problem nicht so stark aufgetreten war. Das Wetter war so lala, aber ab und zu klarte es immer wieder auf, sodass wir unseren Weg fanden. Die andere Gruppe folgte uns und nahm zwischendurch kurz die Führung ein, aber im Endeffekt machte Jochen den Großteil der Arbeit. Er muss das Spur-finden auf jeden Fall sehr gut gemacht haben, denn der Führer der anderen Gruppe bedankte sich hinterher begeistert bei ihm und lobte ihn überschwänglich.

Der Weg war anstrengend und es dauerte lange, bis wir den Passo Il Naso unter dem eindrucksvollen Liskamm überquert hatten und wieder auf stärker frequentierte Pfade stießen. Das Balmenhorn und die Vincent Pyramide, zwei weitere 4000er, standen gar nicht mehr zur Diskussion, aber es stellte sich die Frage, ob wir gemütliche 400 m nach unten zur Rifugio Gnifetti gehen wollten oder anstrengende 500 m nach oben zur Cabanna Regina Margherita. Den ersteren Abstieg hätten wir am nächsten Tag wieder nach oben gemusst, die zweite Hütte war eigentlich erst für den kommenden Abend vorgesehen. Der dritte Tag ist immer der schlimmste. Deswegen nimmt man sich an dem Tag auch nicht so viel vor – zumindest vernünftige Leute. Bei uns war das anders und daher entschieden wir uns für die zweite Möglichkeit und stapften tapfer weiter.

Obwohl die Hütte schon von Weitem zu erkennen war, weil sie wirklich sehr exponiert auf der Spitze der Signalkuppe in 4559 m Höhe thront, war der Weg dorthin viel weiter als wir gedacht hatten. Leider war die Sicht nur in Ausnahmefällen so gut.
Leider war die Sicht nur in Ausnahmefällen so gut.
So quälten wir uns langsam den Hang hoch und ich muss gestehen, dass es wirklich anstrengend war. Und ich meine nicht anstrengend, sondern richtig, wirklich, mega anstrengend. Insbesondere mein Bruder und ich hatten große Probleme und Peter bot uns an, unser Gepäck zu übernehmen. Natürlich lehnte unser Stolz ab und er gab später auch zu, dass er das wohl nicht geschafft hätte. Wir quälten uns Meter um Meter vorwärts und machten viel mehr Pausen, als Jochen und Peter gerne gehabt hätten, aber erreichten schließlich nach siebeneinhalb Stunden Klettern und 1400 Höhenmeter bergauf unser Ziel.[10][10] Der Wirt der vorherigen Hütte hatte uns für diese Tour zehn bis zwölf Stunden prognostiziert. Ich war völlig alle. Ich wüsste nicht, dass ich schon mal jemals so fertig gewesen war. Als ich einen Triathlon absolviert hatte, da war ich hinterher nicht ansatzweise so erschöpft wie heute, und auch das 24-Stunden-Radrennen am Nürburgring kam mir dagegen wie ein Kaffeekränzchen vor. Das führte dann auch dazu, dass ich beim Abendessen, obwohl ich zwei Stunden Zeit zu Erholung hatte, eigentlich gar nichts gegessen habe. Mein Körper war dazu noch nicht in der Lage, sondern er wollte sich eigentlich nur ausruhen und mal wieder durchatmen, damit die Muskeln und auch der Kopf ein wenig Sauerstoff bekamen. Tatsächlich hatten ich auf dem Weg schon das Gefühl gehabt, dass sowohl Martin als auch ich ein wenig unkontrollierter auf den letzten 100 bis 200 m waren, und insgesamt war ich an dem Abend sehr langsam unterwegs. Ganz anderes dagegen mein Herz, das auch mitten in der Nacht noch einen Ruhepuls von 120 Schlägen pro Minute hatte.[11][11] Das klingt nicht so richtig gesund, oder?

24.7. (Montag)

Da wir heute mit 9 km Länge und 1700 m Abstieg nur eine kurze Tour vor uns hatten, konnten wir es uns leisten, bis mittags auf bessere Sicht zu warten. So richtig erfolgreich waren wir damit allerdings nicht, sodass die geplante Zumsteinspitze ausfallen musste. Schließlich marschierten wir im Gänsemarsch über den Grenzgletscher ins Tal. Zwischendurch wurde es noch mal spannend, weil der Track, der wenige Tage vorher noch begehbar war, nun aufgrund einer nicht mehr vorhandenen Brücke über eine Spalte passé war.

Gerade das Suchen eines möglichen Weges und das Herumstochern, wo man noch sicher treten konnte, machten den Tag interessant. Motto war dabei: „Wenn wir in eine Gletscherspalte rutschen, dann holt Jochen uns gefälligst raus, wenn ihm das passiert, dann muss er selber zusehen, wie er wieder nach oben kommt.“ Mein Bruder hätte das auch fast ausprobiert, verschwand aber aufgrund des gespannten Seiles nur bis zu den Armen im Untergrund.

Schön war es, als wir den Gletscher verließen und das erste Mal seit Tagen wieder etwas Grün und sogar Blumen zwischen den Felsen fanden.

25.7. (Dienstag)

Eigentlich waren wir schon auf der richtigen Höhe, mussten dann aber doch noch 500 m nach unten, über den Gornergletscher und wieder zurück nach oben zur Station Rotenboden, von wo aus wir mit der Bahn zurück nach Zermatt fuhren. Auf dem Grenzgletscher war nicht immer klar, wo der Weg weiter ging.
Auf dem Grenzgletscher war nicht immer klar, wo der Weg weiter ging.
Auch wenn der Tag harmlos im Vergleich zu den vorherigen war, war doch noch mehr Anstrengung nötig als gedacht. Besonders überrascht hat mich der Gang über den Gletscher, den ich ohne Steigeisen ungern gemacht hätte. Ich meine, ich war knapp 30 Jahr zuvor schon mal mit meinen Eltern auf der (damals alten) Monte Rosa Hütte gewesen, ohne entsprechendes Equipment dabei zu haben. Auch haben wir uns gefragt, wie die Japaner, die mit uns übernachtet hatten und eher nach Spaziergängern aussahen, den Weg ins Tal gemeistert haben.

Die heiße Badewanne im Hotel danach war einfach himmlisch und auch die Sauna war ihr Geld wert, insbesondere da sie überraschenderweise doch kostenlos war.

Epilog

Es werden Schmerzen erst, nachdem
sie nachgelassen, angenehm.
(Heinz Erhardt)

Wann geht es auf den Mont Blanc oder in den Himalaya? Direkt nach der Tour[12][12] Oder war es eine Tortur? hätte ich das völlig abgelehnt, ein paar Wochen später sieht es schon ein wenig anders auch. Ja, das Klettern im Eis, die Gletscherspalten und auch die Erschöpfung haben Spaß gemacht, auch wenn wir es bei letzterer deutlich übertrieben haben. Ich glaube, am meisten hat mich gestört, dass die Sicht sehr begrenzt war und die Nächte in der Höhe wenig Erholung zugelassen haben. Von daher glaube ich nicht, dass ich so bald wieder so hoch hinaus muss.